Nachdem das Grundrezept der meisten Diäten nach wie vor im Verzicht auf Fettiges liegt, glauben die Anhänger der so genannten „Low-Carb-Diät“, Kohlenhydrate seien die wahren Dickmacher. Kohlenhydrate sind beispielweise in Pasta, Kartoffeln und Brot enthalten. Gemüse und Obst sowie Käse und mageres Fleisch enthalten hingegen relativ wenige Kohlenhydrate. Abnehmen mit Low-Carb, das klingt widersprüchlich, besonders wenn man daran denkt, dass Sportlern oft geraten wird, vor Wettkämpfen viele Kohlenhydrate zu sich zu nehmen. Denn Kohlenhydrate sind eine optimale Energiequelle. Vor Marathon-Läufen bieten die Veranstalter den Teilnehmern meistens die Möglichkeit, am Vorabend an einer so genannten „Pasta-Party“ teilzunehmen. Das Essen von Nudeln in größeren Mengen soll den Körper auf die Entbehrungen während des langen Laufens vorbereiten. Kann angesichts dessen eine Low-Carb-Diät überhaupt Sinn machen, geschweige denn gesund sein? Viele Ernährungsexperten raten von dieser Diätform ab. Die Anhänger argumentieren indes, in der Steinzeit hätten die Menschen auch keine Pasta gegessen, sondern sich von Fleisch und Früchten ernährt. Tatsächlich scheint einigen Menschen Low-Carb auch beim Abnehmen zu helfen. Das dürfte aber darauf zurückzuführen sein, dass Low-Carb auch bedeutet, Toastbrot und andere potenzielle Dickmacher vom Speiseplan zu streichen. Wichtig ist bei der Low-Carb-Diät wie bei vielen Dingen, es nicht zu übertreiben. Ein völliger Verzicht auf Kohlenhydrate ist schlichtweg nicht praktikabel und eine zu geringe Aufnahme führt verschiedenen Studien zufolge zu einer Erhöhung des Risikos, Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu bekommen. Wer abnehmen möchte, sollte sich also nicht rigide an Diätpläne halten, sondern mit gesundem Menschenverstand an die Sache gehen. Gewicht geht verloren, wenn der Körper mehr Kalorien verbrennt als er aufnimmt. Und damit bleibt eine ausgewogene Ernährungsweise in Kombination mit ausreichend Bewegung der perfekte Weg zur Wunschfigur. Low-Carb als Diätform ist hingegen mit Vorsicht zu genießen.